Sonntag, 3. Mai 2009

Nachtfahrt

Heute wollen wir recht früh in Bangkok sein und da dies von unserem Wohnort einige Stunden Fahrzeit entfernt ist, machen wir uns mit unserem Pickup mitten in der Nacht auf den Weg.

Damit ich unterwegs auch wach bleibe, kauft die beste Ehefrau der Welt für mich Red Bull und Kaffeebonbons. „ Na – dann kann´s ja losgehen „ sage ich.

Wir fahren los durch die stockfinstere Nacht und ich versuche ein Tempo von 100 bis 120 km/h auf der gut ausgebauten Hauptstrasse zu halten.
Das geht ganz gut solange es finster ist und nur die Scheinwerfer unseres Autos die Strasse beleuchten.
Leider ist es in Thailand aber nicht unüblich, dass entgegenkommende Fahrzeuge ihr Fernlicht NICHT abblenden und so bekommt man ab und zu einen Flash in die Augen, der für die Sicht nicht gerade positiv ist.

Egal – ist ja nicht viel Verkehr.

„ Hä ? Was ist denn das Dunkle da mitten auf der Strasse ? „ Ein Hund ! Ich hupe und das Tier läuft weg. „ Glück gehabt „ .

Kurze Zeit später habe ich das Gefühl, auf unserer Fahrspur befindet sich eine schwarze Wand vor uns. Ich wechsele schnell die Fahrspur. Das war gut so, denn auf der anderen Spur fährt – oder besser schleicht – ein vollbeladener Laster, dessen Rücklichter defekt sind.
„ Glück gehabt „ murmel ich und weiter gehts.

Als ich dann über die nächste Kreuzung rase sagt meine Frau „ hey – haste nicht gesehen, dass da rot war ? „ - „ Oh – habe ich nicht ! „ Denn an der Kreuzung hing die Ampel irgendwo oberhalb der Kreuzung zwischen buntem Lichtergewirr, das die Thailander zu Ehren des Geburtstages ihres Königs aufgehängt hatten. Da blinkte alles Mögliche in den unterschiedlichen Farben – mittendrin eine rote Ampel.
„Glück gehabt ! „ sagt meine Frau.

Es dauert nicht lange, da staune ich über einen Ast, der halb auf dem Standstreifen und halb auf meiner Fahrspur liegt und entscheide mich, schnell die Spur zu wechseln.
Das war auch gut so, denn der Ast diente als Markierung für einen defekten Laster, der ebenfalls halb auf dem Standstreifen und halb auf meiner zum Glück nun ehemaligen Fahrspur unbeleuchtet gestrandet war. Warndreiecke nutzt man in Thailand nicht. Pannen und Unfallfahrzeuge werden abgesichert, indem man einen Ast, einen Gegenstand oder einen Menschen ca. 5 – 10 Meter vor die Gefahrenstelle legt bzw. setzt. Gut, dass ich die Spur gewechselt hatte – Glück gehabt.

Auf der weiteren Fahrt kamen uns dann noch in der Dunkelheit eine fahrbare Suppenküche – selbstverständlich unbeleuchtet, diverse Mopeds und zwei PKWS auf unserer Fahrspur entgegen, doch jedesmal konnte ich rechtzeitig ausweichen . Glück gehabt – eben.

Als wir dann wohlbehalten in Bangkok ankamen beschlossen wir, das nächste mal für unseren Trip nach Bangkok den Bus zu nehmen.

Man sollte sein Glück nicht überstrapazieren.

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